Tanja Bächlein und Kai Cassuben: PRIVATSAMMLUNG

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23. – 25. Januar 2009

Wir aus Brobdingnag

Bitte treten Sie nicht aus Versehen auf die Künstler. Tanja Bächlein und Kai Cassuben sind klein, sehr klein, winzig. Jedenfalls muss ich das annehmen. Wie gelingt es Tanja Bächlein sonst, Abbildungen aus Briefmarken auszuschneiden und zu erstaunlichen Collagen neu zusammenzusetzen. Für sie muss eine Briefmarke so groß sein, wie für uns eine Zeitschriftenseite.
Viele Menschen wissen, was Liliput ist. Die meisten weil sie vermeintlich einen Liliputaner gesehen haben. Es war ganz gewiss keiner. Manche, weil sie Jonathan Swifts Buch „Gullivers Reisen“ kennen. Tanja Bächlein hat etwa diese Größe, während Kai Cassuben ganz gewiss noch kleiner ist. Betrachtet man sein Museum – es hat Platz in eine Zigarilloschachtel – so kann er kaum größer als eine Ameise sein. Selbst für die Bilder ist in seinem Museum kein Platz, abgesehen davon, dass es nur gläserne Wände hat. Die Bilder liegen wie rote Teppiche davor. Für Ameisen.
Dass Tanja Bächlein Fotografin ist, kommt in einigen Arbeiten zum Tragen, die gegen ihre Collagen geradezu riesig wirken. Letzte Experimente mit analogem Vergrößerungsgerät und Fotopapier unter Verwendung klassischer Farbfilter. Ein poetisches Ergebnis – nicht wiederholbar. Das Ende eines Zeitalters dokumentierend.
Kai Cassuben ist seit über zehn Jahren der Herausgeber des Magazins „Synokrym“, das immer kleiner geworden ist und nie ein Magazin war, sondern Kunstwerk und wohl oft nur in der Auflage von einem Stück, maximal in der Zahl seiner Freunde und zu deren Freude erschienen ist.
Schwer zu entdecken, aber kaum zu übersehen sind die Werke beider Künstler. Während man Tanja Bächleins Kunst noch wie Bilder betrachten darf – vielleicht leiht man sich eine Lupe –, sind Kai Cassubens Werke oft zu vervollständigen. Eine Geschichte muss hinzugedacht werden, eine Aufstellanweisung befolgt. Mag sein, dass viele von uns aus Brobdingnag, dem Land der Riesen aus „Gullivers Reisen“, damit überfordert sind. Eines aber dürfte jeder von uns erkennen: die beiden Künstler haben seit Jahren ein Verfahren entwickelt, kleiner zu werden und dabei nicht an Gewicht zu verlieren. Ein wahres Kunststück.

Gunter Gerlach

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Markus & Francisco Valentin Schork: A Thousand Kisses

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9. – 11. Januar 2009

Die Arbeit »A Thousand Kisses« verdichtet einzelne Frames aus bekannten Kussszenen der Filmgeschichte zu scheinbaren Standbildern. Doch der Schein trügt, es handelt sich bei der Projektion um eine Überlagerung von Stills, die, nach klassischer Manier der Fotografie übereinander belichtet, sich ganz allmählich verändern. Die Reziprozität von Film und Bild verdichtet die Kussszenen zu neuen Interpretationen derselbigen und schafft damit eine neue Betrachtungsweise des Bekannten.

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2000-2008

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Das es momentan/wie immer ein wenig ein Zeit mangelnd, verweisen wir sowohl etwas schäbig als auch freundlich auf das Archiv der alten Website, seinerzeit von Mauru programmiert und Phillip gezeichnet:

www.hinterconti.de/archiv.php

 

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19.12.08 Jan-Hendrik Meyer

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