Eröffnung / Opening 01.12.2023
„Traum und Essen“
Der Körper als Durchlauf-Apparat: ein lebender Kompostierer von Ereignissen und Speisen. Der Traum spielt unsere Erlebnisse und Gedanken in einem Modus ab, dessen Kombinatorik uns im Verborgenen bleibt. Die Logik, nach der sie sich durchdringen, können wir nicht verstehen. Wir können nur den Output verfolgen und Fäden in unsere Wach-Realität knüpfen. Die Speisen, die wir zu uns nehmen wiederum haben schon eine bewusste Kombinatorik nach Geschmackskriterien durchlaufen: Zutaten wurden ausgewählt, geschält, zerstückelt, gegart… Das Kompostieren der Reste zeigt den Prozess der Verinnerlichung im Außen. Verdauung, Kompostieren und Träumen sind Prozesse der Verarbeitung, die Sungeun Claire Choi und ANna Tautfest in der Ausstellung miteinander verbinden. Der künstlerische Produktionsprozess fügt eine weitere Komponente des Verbindens und Zersetzen hinzu. Den unverständlichen oder unsichtbaren Einschreibungen entsprechen hier die Algorithmen Künstlicher Intelligenz, die in die Bildgebung eingreifen. Das ziehen von Fäden wiederum bringt die flüchtigen Traumbilder in Teppichen zusammen. Den Einverleibungsprozess fügen wir im Raum live hinzu. Die Zutaten werden mit handgeschnitzten Holzlöffeln von Markus Hüppauf kredenzt.
The body as a passage apparatus: a living composter of events and meals. Dreams replay our experiences and thoughts in a mode whose combinatorics remain hidden from us. The logic by which they interpenetrate is beyond our comprehension. We can only follow the output and weave threads into our waking reality. The meals we consume, in turn, have already undergone a conscious combination based on taste criteria: ingredients have been chosen, peeled, diced, cooked… Composting the remains reveals the process of internalization in the external.
Digestion, composting, and dreaming are processing procedures that Sungeun Claire Choi and Anna Tautfest connect in the exhibition. The artistic production adds another component of connecting and decomposing. The incomprehensible or invisible inscriptions correspond here to the algorithms of Artificial Intelligence that intervene in the imagery. Pulling threads, in turn, brings the fleeting dream images together in carpets. We add the incorporation process live in the space. The ingredients are served with hand-carved wooden spoons by Markus Hüppauf.
Öffnungszeiten / open:
Sa. 2. – So 3. Dez. 2023 15 – 19 Uhr
these hands that keep betraying me // Judith Delgado & Anna Bochkova // 08.12. – 10.12.2023
THESE HANDS THAT KEEP BETRAYING ME
Judith Delgado & Anna Bochkova
Opening:
Friday, 8th December, 6 p.m.
Performance 8 p.m.
Opening hours:
Saturday, 9th December, 3 p.m. – 6 p.m.
Finissage:
Sunday, 10th December 3 p.m. – 7 p.m.
Performance 6 p.m.
These Hands That Keep Betraying Me
„A storm in a teapot“ is an idiom which is derogatively used to describe not enough dramatic events or an overreacting person. The term might come from an Ancient Greek idiom ‘thunderstorm in a tub’ or from Cicero who used a similar phrase in Latin. In our society one should keep a storm in a teapot, so it doesn’t spill around and influence others. But a storm in a teapot is still a storm, so, how to deal with it if an object carrying it, becomes too small?
The Exhibition ‘These Hands That Keep Betraying Me’ by Judith Delgado and Anna Bochkova presents a complex emotional cosmos, which elucidates different aspects and embodiments of feelings. Both artists reflect through their personal narratives a need to give an emotion a place. How can one express physically and formally something subtle and incomprehensible? Delgado and Bochkova enter into dialogue with characters of Greek mythology, in particular with Medea, her narrative and a question about how to go with a storm. (Text: Anna Bochkova)
THESE HANDS THAT KEEP BETRAYING ME
Judith Delgado & Anna Bochkova
Eröffnung:
Freitag, 8. Dezember, 18:00 Uhr
Performance 20:00 Uhr
Öffnungszeiten:
Samstag, 9. Dezember, 15:00 -18:00 Uhr
Finissage:
Sonntag, 10. Dezember, 15:00 – 19:00 Uhr
Performance 18:00 Uhr
„Ein Sturm im Wasserglas“ ist eine Redewendung, die abwertend verwendet wird, um zu wenig dramatische Ereignisse oder eine überreagierende Person zu beschreiben. Der Begriff könnte von einer altgriechischen Redewendung „Gewitter in der Wanne“ oder von Cicero stammen, der einen ähnlichen Ausdruck im Lateinischen verwendete. In unserer Gesellschaft sollte man einen Sturm im Glas bewahren, damit er nicht herumschwappt und andere beeinflusst. Aber ein Sturm im Glas ist immer noch ein Sturm. Wie kann man also damit umgehen, wenn ein Gegenstand, der ihn trägt, zu klein wird?
Die Ausstellung „These Hands That Keep Betraying Me“ von Judith Delgado und Anna Bochkova präsentiert einen komplexen Gefühlskosmos, der verschiedene Aspekte und Verkörperungen von Emotionen beleuchtet. Beide Künstlerinnen reflektieren in ihren persönlichen Erzählungen das Bedürfnis, diesen Emotionen einen Platz zu geben. Wie kann man etwas Subtiles und Unverständliches körperlich und formal ausdrücken? Delgado und Bochkova treten in einen Dialog mit Figuren der griechischen Mythologie, insbesondere mit Medea, ihrer Erzählung und der Frage, wie man mit einem Sturm umgeht. (Text: Anna Bochkova)
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