
Velvet and the Creatures & Leoni Marie Hübner, Daniel Krikunov, Robby Tijujas and Dyane Prozak
Blood, Sweat and Rhinestones
Opening: 22.8.2025, 19-23 Uhr
Performance by Big Juicy Emma, 20 Uhr
Exhibition: 23.-24.8.2025, 12-18 Uhr
Adresse: hinterconti e.V., Balduinstraße 24, 20359 Hamburg
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Blood, Sweat and Rhinestones
Der biblische Vers Lukas 22,44 – „…sein Schweiß war wie große Blutstropfen, die zur Erde fielen“ – diente seit jeher als Bild für intensives körperliches und seelisches Ringen.
Auch der walisische Prediger Christmas Evans griff 1837 in seinen Predigten solche Vorstellungen auf. Berühmt wurde die Redewendung durch Winston Churchills Rede vor dem britischen Unterhaus am 13. Mai 1940: „I have nothing to offer but blood, toil, tears and sweat.“ Heute ist sie eine geläufige Metapher für leidenschaftliche Arbeit unter hohem persönlichem Einsatz – und bildet den gedanklichen Ausgangspunkt dieser Ausstellung. Drag steht im Zentrum – als queere, politische Performancekunst, die vor allem für junge Drag Artists häufig mit Selbstausbeutung, finanziellen Hürden und unsicherem Rückhalt verbunden ist. Und doch wird sie mit Hingabe, Stolz und großer Kreativität praktiziert. Rhinestones – Strasssteine – stehen sinnbildlich für den Glamour, der mit einfachsten Mitteln auf kleine Bühnen gebracht wird: glänzend, funkelnd, performativ – aber nicht elitär. Der Ausstellungstitel verweist zugleich auf die Geschichte des Ortes: Einst Verkaufsraum für Fleisch- und Wurstwaren (mit Kühlraum im Keller), später Ort für erotische Massagen am Rand des Kiezes, ist das Hinterconti heute ein Raum für junge Kunst, Performance und gesellschaftspolitischen Diskurs. Blood, Sweat and Rhinestones vereint vier Positionen, die Drag nicht nur zeigen, sondern kritisch untersuchen – in ästhetischer, medialer und politischer Dimension.
Leonie Marie Hübner und Akasha arbeiten an der Schnittstelle von Fotografie, Performance und digitaler Simulation.
Daniel Krikunov transformiert Headpieces aus der amerikanischen Showgirl-Tradition zu gegenständlich-performativen Erweiterungen seiner Drag-Persona Big Juicy Emma.
Robertas Tijusas überführt Big Juicy Emma in ein großformatiges Gemälde – ein ikonisches Reframing.
Dyane Prozak bespielt den ehemaligen Kühlraum und fragt, wie Drag sich akustisch erfahren lässt – im Dunkel, jenseits des Visuellen.
Eine Ausstellung über Arbeit, Transformation, Glanz: Überlebenskunst in High Heels.
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Blood, Sweat and Rhinestones
The biblical verse Luke 22:44 – “…his sweat was like drops of blood falling to the ground” – has long served as a powerful image of intense physical and emotional struggle. The Welsh preacher Christmas Evans also drew on such imagery in his sermons as early as 1837. The phrase itself became widely known through Winston Churchill’s speech to the British House of Commons on May 13, 1940: “I have nothing to offer but blood, toil, tears and sweat.” Today, the expression serves as a common metaphor for passionate labor under intense personal sacrifice – and it forms the conceptual starting point of this exhibition. At the center is drag – a queer, political performance art that, especially for young drag artists, often involves self-exploitation, financial precarity, and uncertain support. And yet it is practiced with pride, passion, and remarkable creativity. Rhinestones – small, shimmering stand-ins for luxury – symbolize the glamour brought to small stages with modest means: glittering, dazzling, performative – but never elitist. The exhibition title also references the history of the space: once a butcher’s shop with a meat locker in the basement, later used for erotic massage at the edge of the red light district, the Hinterconti is now a venue for emerging art, performance, and socio-political discourse. Blood, Sweat and Rhinestones brings together four artistic positions that don’t just present drag, but critically engage with it – in its aesthetic, media-based, and political dimensions:
Leonie Marie Hübner and Akasha work at the intersection of photography, performance, and digital simulation.
Daniel Krikunov transforms American showgirl headpieces into sculptural, performative extensions of his drag persona Big Juicy Emma.
Robertas Tijusas reimagines Big Juicy Emma in a large-scale painting – an act of iconic reframing.
Dyane Prozak stages a sound installation in the former meat locker, asking how drag can be experienced acoustically – in the dark, beyond the visual.
An exhibition about labor, transformation, sparkle – the art and struggle of living in high heels.
Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Skizzen des Begehrens // Al Anders / Javier Alejandro Cerrada / David Fletcher / Maik Gräf / Simone Karl / Felina Levits / Franziska Opel // 17. – 26.10.2025
17.10. – 26.10.2025Al Anders / Javier Alejandro Cerrada / David Fletcher / Maik Gräf / Simone Karl / Felina Levits / Franziska OpelPerformance von Javier Alejandro Cerrada: Freitag, 17.10.2025
Lesung von Lisa-Marie Fechteler: Sonntag, 26.10.2025 16:00 UhrEröffnung: Freitag, 17.10.2025 19:00 Uhr
Geöffnet: Freitag – Sonntag 15:00 – 19:00 Uhr
Die Ausstellung Skizzen des Begehrens versteht Begehren als fortwährenden Prozess – als ein sich ständig veränderndes Spannungsfeld zwischen Annäherung und Distanz, Mangel und Erfüllung. Begehren bleibt flüchtig und vielschichtig, es verweigert sich der Festlegung und entfaltet sich zwischen Blicken, Berührungen, Erwartungen und Erinnerungen.
In Anlehnung an Mario Wirz’ Worte „Namenlos will ich sein und ohne Geschichte. Ohne Vergangenheit und ohne Zukunft. Nur Haut und Augenblick.“ öffnet die Ausstellung einen Raum, in dem Begehren als sinnliche, unmittelbare und widerständige Kraft erfahrbar wird.
Die gezeigten Skulpturen, Fotografien, Objekte und Videoarbeiten verhandeln Begehren jenseits normativer Vorstellungen von Liebe, Sexualität und Körper. Sie zeigen das Erotische als offenen, ambivalenten Zustand – zugleich verletzlich und kraftvoll, kontrolliert und exzessiv.
Skizzen des Begehrens setzt damit einen Kontrapunkt zu einer gesellschaftlichen Rückkehr zu konservativen und restriktiven Strukturen. Die beteiligten Künstler*innen erweitern den Diskurs über erotisches Begehren und Intimität und betrachten ihn als Feier des Moments, des Fühlens, des Erinnerns, der freien Begierde und als politisches Statement. ( Text und Kuration: Simone Karl)
Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg und der Liebelt Stiftung.
ein Projekt von Tintin Patrone mit Performances von Emil Keller Skousen I Bastian Hagedorn I Philipp Meier I Tintin Patrone
Samstag 8. November
The more I look the more I see
mit Christoph Blawert I Monika Michalko I Dirk Meinzer I Fernando de Brito I Hadrien Dussoix I Peter Stoffel
Eröffnung: Donnerstag 13. November, ab 18h // Ausstellung: bis 16. November, Fr-Sa-So 16-19h