Nir Alon, Thomas Fleischhauer und Claus Sautter zu Gast im HINTERCONTI, Hamburg, 10.-12.11. 23
Eröffnung Freitag, 10. Nov. 2023 19:00 Uhr
Geöffnet Sa. 11. – So 12. Nov. 2023 16-19 Uhr
GAP
Mit dem Begriff Gap, Lücke, assoziieren wir gemeinhin einen Ort, an dem etwas fehlt. Da droht Verunsicherung und Gefahr durch Sicherheitslücken, Erinnerungslücken unterminieren die Glaubwürdigkeit und in Folge die Loyalität. Informations- oder Bildungslücken sind unangenehm, ärgerlich oder auch aggressionsfördernd, insbesondere bei Lückenbüßern.
Lücken können aber auch wünschenswerte Fehlstellen sein: oh, eine Parklücke! In diese Baulücke baut man ein Haus, durch diese Zaunlücke sind wir entwischt. Und was den einen irritiert, ist für den anderen ein Segen: die Gesetzeslücke.
Was wohl überwiegt ist, die Lücke als einen Vorboten des Verlusts zu interpretieren.
Die Lücke kann aber auch als das Rettende aufgefasst werden.
Wollen wir beide Seiten der Lücke – denn eine Lücke hat doch mindestens zwei Seiten? – einmal separat erkunden? Ich definiere eine Seite, als die Torfseite und zur anderen kommen wir danach:
TORFLAND
Wir leben wohl mehr in der Lücke als mit ihr. In einem permanenten Dazwischen; zeitlich: die ganze Gegenwart erscheint wie eine Lücke zwischen nicht mehr und noch nicht; psychisch-materiell: Irgendwas fehlt immer; eskapistisch: irgendwo gibt es immer einen Ausweg oder fatalistisch: irgendwann schaltet das System ohnehin in den Ruhezustand…
Aber so einfach ist es nicht. Die kollektive Stimmung leidet unter Belastungsstörungen, ausgelöst durch alltägliche medial verabreichte Micro-Traumata. Kriege, Klima, Katastrophen. Truth Media- wahrlich absurd! Wenn man das alles mal zusammenrechnet, scheinen wir uns stromabwärts mit wachsender Geschwindigkeit einem gigantischen Wasserfall zu nähern, an Umkehr nicht zu denken. Was ist denn nur passiert und wann fing das an? fragt sich eine aus langem Koma erwachte.
„Die Netze und Gewebe, als halbwegs tragfähig erachtete kulturelle, soziale, politische Vereinbarungen eines guten halben Jahrhunderts, scheinen nicht mehr verlässlich, mutieren gar – unter unserer ständigen Beobachtung – wie ferngesteuert und anscheinend entgegen jeder Vernunft. Und diese Situation scheint sich zum Dauer-Zustand zu verdichten.
Noch Fragen?“ „Ja – gibt es Lücken?“
GAPLAND
Also Kunst, und damit ist alles gemeint, was sich als solche versteht, ist nicht nur aus Lücken entstanden, sie produziert auch ständig neue Lücken. Kunst ist die Lücke per se und die Brücke per se. Kunst ist eine Insel, auf der Künstler:innen leben, man kann sie besuchen.
Die kulturelle Antwort dieser Epoche auf diese Epoche müsste eigentlich lauten:
vive la nouvelle renaissance!
Das neue daran könnte sein, dass man sich ganz der Vernunft überantwortete, aber das wird nichts, solange so viele noch irgendwas glauben -zu müssen/zu dürfen.
Vor allem aber, solange die Männer die Frauen bekämpfen, die Reichen die Armen und so weiter.
Aber mal angenommen: MIND RULES. Die Menschheit ist ein Kollektiv multikultureller, in jeder Hinsicht multidimensional orientierter Geister, transitorisch auf allen Ebenen, klar und sanft. Und die Vernunft regiert.
Und es herrscht Ruhe, weil Ruhe kein Luxus ist, sondern einfach Lücksus, die angenommene Lücke, die es nur zu erkennen und zu kultivieren gilt. Die Lücke als Pause und Raum neuen Denkens und Erfahrens.
Die Devise könnte lauten: Lücke den Geist, Gap the Mind!
und noch´n gedicht:
:
:
:
:
:
:
:
NUMERUS & KASUS
die Lücke
die Lücken
der Lücke
der Lücken
der Lücke
den Lücken
die Lücke
die Lücken
:
:
:
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Ausstellungen. Bookmarken: Permanent-Link. Momentan ist weder das Kommentieren noch das Setzen eines Trackbacks möglich.
Nir Alon, Thomas Fleischhauer & Claus Sautter: GAP THE MIND ! // 10.-12.11.23
GAP THE MIND !
Nir Alon, Thomas Fleischhauer und Claus Sautter zu Gast im HINTERCONTI, Hamburg, 10.-12.11. 23
Eröffnung Freitag, 10. Nov. 2023 19:00 Uhr
Geöffnet Sa. 11. – So 12. Nov. 2023 16-19 Uhr
GAP
Mit dem Begriff Gap, Lücke, assoziieren wir gemeinhin einen Ort, an dem etwas fehlt. Da droht Verunsicherung und Gefahr durch Sicherheitslücken, Erinnerungslücken unterminieren die Glaubwürdigkeit und in Folge die Loyalität. Informations- oder Bildungslücken sind unangenehm, ärgerlich oder auch aggressionsfördernd, insbesondere bei Lückenbüßern.
Lücken können aber auch wünschenswerte Fehlstellen sein: oh, eine Parklücke! In diese Baulücke baut man ein Haus, durch diese Zaunlücke sind wir entwischt. Und was den einen irritiert, ist für den anderen ein Segen: die Gesetzeslücke.
Was wohl überwiegt ist, die Lücke als einen Vorboten des Verlusts zu interpretieren.
Die Lücke kann aber auch als das Rettende aufgefasst werden.
Wollen wir beide Seiten der Lücke – denn eine Lücke hat doch mindestens zwei Seiten? – einmal separat erkunden? Ich definiere eine Seite, als die Torfseite und zur anderen kommen wir danach:
TORFLAND
Wir leben wohl mehr in der Lücke als mit ihr. In einem permanenten Dazwischen; zeitlich: die ganze Gegenwart erscheint wie eine Lücke zwischen nicht mehr und noch nicht; psychisch-materiell: Irgendwas fehlt immer; eskapistisch: irgendwo gibt es immer einen Ausweg oder fatalistisch: irgendwann schaltet das System ohnehin in den Ruhezustand…
Aber so einfach ist es nicht. Die kollektive Stimmung leidet unter Belastungsstörungen, ausgelöst durch alltägliche medial verabreichte Micro-Traumata. Kriege, Klima, Katastrophen. Truth Media- wahrlich absurd! Wenn man das alles mal zusammenrechnet, scheinen wir uns stromabwärts mit wachsender Geschwindigkeit einem gigantischen Wasserfall zu nähern, an Umkehr nicht zu denken. Was ist denn nur passiert und wann fing das an? fragt sich eine aus langem Koma erwachte.
„Die Netze und Gewebe, als halbwegs tragfähig erachtete kulturelle, soziale, politische Vereinbarungen eines guten halben Jahrhunderts, scheinen nicht mehr verlässlich, mutieren gar – unter unserer ständigen Beobachtung – wie ferngesteuert und anscheinend entgegen jeder Vernunft. Und diese Situation scheint sich zum Dauer-Zustand zu verdichten.
Noch Fragen?“ „Ja – gibt es Lücken?“
GAPLAND
Also Kunst, und damit ist alles gemeint, was sich als solche versteht, ist nicht nur aus Lücken entstanden, sie produziert auch ständig neue Lücken. Kunst ist die Lücke per se und die Brücke per se. Kunst ist eine Insel, auf der Künstler:innen leben, man kann sie besuchen.
Die kulturelle Antwort dieser Epoche auf diese Epoche müsste eigentlich lauten:
vive la nouvelle renaissance!
Das neue daran könnte sein, dass man sich ganz der Vernunft überantwortete, aber das wird nichts, solange so viele noch irgendwas glauben -zu müssen/zu dürfen.
Vor allem aber, solange die Männer die Frauen bekämpfen, die Reichen die Armen und so weiter.
Aber mal angenommen: MIND RULES. Die Menschheit ist ein Kollektiv multikultureller, in jeder Hinsicht multidimensional orientierter Geister, transitorisch auf allen Ebenen, klar und sanft. Und die Vernunft regiert.
Und es herrscht Ruhe, weil Ruhe kein Luxus ist, sondern einfach Lücksus, die angenommene Lücke, die es nur zu erkennen und zu kultivieren gilt. Die Lücke als Pause und Raum neuen Denkens und Erfahrens.
Die Devise könnte lauten: Lücke den Geist, Gap the Mind!
und noch´n gedicht:
:
:
:
:
:
:
:
NUMERUS & KASUS
die Lücke
die Lücken
der Lücke
der Lücken
der Lücke
den Lücken
die Lücke
die Lücken
:
:
: