
19. bis 21.Juni 2009
Freitag: 20 Uhr | Samstag & Sonntag: 12 – 18 Uhr
Die Solousstellung „THE RIGHT, THE TRUTH, AND SOMETHING IN-BETWEEN“ mit den Zeichnungen und Malereien von Isabell Kamp befasst sich mit der Figur, einge- bettet in ihre soziale und kommunikative Umwelt. Die Körpersprache wird ebenso beobachtet, wie auch die emotionale Gefühlslage der dargestellten Protagonisten. Als Basis der Erzählweise dient eine Mischung aus Zeichnung bzw. Malerei und eine Collage aus Stoffen und Klebebändern, die je nach Motiv mehr oder minder drastisch handwerklich miteinander verbunden werden. Die oftmals isoliert dargestellten Figuren befinden sich in einer Ausgangssituation, bei der nur ein Ausschnitt aus einem Geschehen wiedergegeben wird; das Zuvor und Danach bleibt unklar. Es ist ein Art Momentaufnahme, bei der sich sowohl ne- gative als auch positive Assoziationen vereinen, es findet keinerlei Erklärung statt, in welche Richtung die Beeinflussung des Betrachters läuft. Die Arbeiten verstehen sich damit als Fortführung, oder auch Übertragung, von chaotischen Strukturen wie das Leben sie zu erzählen vermag. Kein schwarz, kein weiß, aber sehr viel grau.
„(…)In ihren großformatigen Bildern werden die Leinwandstücke mit den Stoffmustern collageartig vernäht, wodurch das Bild etwas Kulissenhaftes erhält. Wie auf einer Theaterbühne agieren die meist einzeln dargestellten Menschen. Die Umgebung, die mal mehr, mal weniger aggressiv aufgeladen scheint, verstärken die emotionalen Zustände der Protagonisten. (…) Die in Hamburg lebende Künstlerin versteht es meisterhaft, das Innenleben ihrer Menschen durch die äußere Wirklichkeit, durch Stoffauswahl, Licht und Inszenierung zu verstärken. Auch der Aspekt der Zeit, Vergangenheit und Gegenwart spielt in den Bildern eine große Rolle. Nicht nur assoziiert der Betrachter mit den auffälligen Stoffmustern bestimmte vergangene Zeitabschnitte wie zum Bei- spiel die siebziger Jahre, sondern er wird auch gezwungen, sich durch die Innenrauminszenierung mit der Historie zu beschäftigen. (…) Inhalt und Form in der Kunst von Isabell Kamp gehen eine sehr gelungene Symbiose ein. Sie inten- sivieren einander und zwingen den Betrachter über die bloße Würdigung der technischen Virtuosität hinaus, sich mit menschlichen Realitäten auseinanderzusetzen. Es ist eine erfrischende und sehr zeitgenössische Kunst, die berührt und fesselt und einlädt, sich mit der Reflektion des Inneren im Außen zu beschäftigen.“
Ulrike Niederhöfer, Südkurier, 06.03.2009
„Kamps Arbeiten verstehen sich nicht als Porträts realer Personen, sondern als Abbild psychischer Äußerungen und Konflikte. Ihre Bildwelt wird dabei zur Projektionsfläche der Erfahrungen und Emp- findungen der Betrachter. Dies stellt gleichermaßen eine Einladung und Herausforderung dar, sich auf die Suche nach dem Wechselspiel von äußerem und inneren, von Sichtbarem und Unsicht baren zu begeben.“
Schwäbische Zeitung, 10.02.2009
www.isabellkamp.de
30/4/2010 Zentrum für gegenwartskritische Kulturarbeit
Eine Ausstellung von Michael Pohl und Peter Schloss
30. April bis 3. Mail 2010
Eröffnung: Freitag 30/04/2010 / 20 Uhr
Michael Pohl und Peter Schloss (geb. 1981 und 1974, leben in Münster), arbeiten gerne.Während Pohl sich für die Mechanismen des Kunst-machens, künstlerische Marktstrategien oder das Hinterfragen bzw. Sprengen kuratorischer Konzepte interessiert, bearbeitet Peter Schloss häufig philosophische Phänomene oder Fragestellungen, für die er Übersetzungen in künstlerische Objekte oder auch Versuchsanordnungen für Mensch und Tier schafft.
Während sie im Ruhrgebiet gerade an einem Großprojekt, der Ersten Deutschen Meisterschaft für Kunst im Öffentlichen Raum, arbeiten, wird das Hinterconti zum Zentrum für gegenwartskritische Kulturarbeit.
Dabei sollte allerdings nicht an ein Büro oder sonst eine Art der Dienstleistungskunst gedacht werden, vielmehr werden Schloss und Pohl unterschiedliche Arbeiten, Ideen und Fragmente zusammenführen und aufeinander reagieren lassen sowie auch gemeinsam produzierte Werke präsentieren. So entsteht ein anspielungsreicher Raum, aus Anekdoten und vielleicht auch Insiderwitzen, indem einmal nicht das kopflastige Arbeiten, sondern eine spielerische Herangehensweise zelebriert wird, ohne daß jedoch die beiden Künstler ihre kritischen Standpunkte tatsächlich zu verlassen drohen.